Dieser Artikel wird das Panorama des Beschäftigungstrends in Vietnam ergeben.
I. Charakter der Bevölkerung Vietnams
Vietnam ist eins der bevölkerungsreichsten Länder der Welt. Die Bevölkerungszahl Vietnams beträgt 93 Millionen. Die Bevölkerungsdichte liegt an dritter Stelle in der Region Südostasien und an 13. Stelle in der Welt. Davon gibt es 54.5 Millionen Erwerbstätige.
Die Bevölkerung ist im Schnitt relativ jung oder im Arbeitsalter: Landesweit sind 67% der Menschen im Arbeitsalter (15-64 Jahre alt) und nur etwa 6% sind über 65.
Vietnam ist in der “Goldene Bevölkerungsstruktur” Phase, in der jeder Arbeiter zwei Abhängigern/(innen) gibt. Diese goldene Phase began seit 2007 und dauert voraussichtlich noch 24 Jahre bis zum Jahr 2041. Diese Periode findet nur einmal in der demographischen Geschichte jeder Nation statt.
II. Arbeitsmarkt in Vietnam
Die Landwirtschaft vorherrscht in Vietnam. 40% der Arbeitskräfte sind im Agrarsektor tätig, aber dieser Sektor erwirtschaftet weniger als 20% des BIP des Landes. Die Mehrwert ist gering. Jedoch befindet sich die Landwirtschaft in einer Rezession, Industrie- und Dienstleistungsektor werden immer mehr investiert. Altenpflegeleistung leistet auch einen Beitrag zu der Entwicklung der Dienstleistung Vietnams.
Das durchschnittliches Pro-Kopf-Einkommen ist schon stark gestiegen, ist aber noch niedrig: 5.4 Millionen Vnd/ Monat (216 Euro), ist weniger als ein Zehntel des
Durchschnittgehaltes der Deutschen (3.527 Euro für Frauen und 4.320 Euro für Männer).
Ein Großteil der Arbeitskräfte ist sehr jung. Erwerbsfähige Personen im Alter von 15-34 Jahre machen etwa 37% der Arbeitskräfte aus.
III. Arbeitslosigkeit in Vietnam
3.1 Arbeitslosenquote Vietnams niedriger als in Deutschland
Die Arbeitslosenquote in Deutschland bis zum Oktober 2017 ist 3.5% (1.5 Millionen Menschen), am niedrigsten seit der Wiedervereinigung im Jahr 1990. Überraschend ist die Arbeitslosenquote in Vietnam nur 2.4%, gehört zu der niedrigsten Arbeitslosenquote weltweit. Was sind die Gründe dafür?
Laut ILO (International Labor Organisation), Arbeitslose sind Arbeitnehmer ab 15 Jahren, die 3 Anforderungen erfüllen können: 1) haben keine Arbeit, auch nicht für eine Stunde, 2) sind bereit zu arbeiten und 3) suchen nach einer Arbeit.
Aber in Vietnam gibt es 40% der Arbeiter in der Landwirtschaft Sektor und 70% der Bevölkerung, die in ländlichen Gebieten leben. Das heißt, sie sind entweder selbständig oder im Familienunternehmen tätig. Wenn die Mutter ein Geschäft öffnet und die Töchter helfen ihr beim Verkaufen, dann sind alle erwerbstätig, obwohl sie die meiste Zeit im Leerlauf verbringen. Dank der Besonderheit der nationalen Wirtschaft haben die meisten Vietnamesen Arbeit. Unter einer solchen Definition von Arbeitslosen, Vietnam herrscht niedrigere Arbeitslosenquote als in einem Industrieland wie Deutschland.
In einem unterentwickelten Land wie Vietnam, mit den Beschränkungen in der Sozialversicherung und in der Arbeitslosenversicherung, die Einwohner irgendeine Arbeit erledigen müssen, um zu überleben. Sie müssen jeden Job annehmen, nur um zu überleben.
3.2 Jungendarbeitslosenquote ist am höchsten
Fast die Hälfte der Arbeitslosen in Vietnam im vergangenen Jahr war jünger als 25 Jahre.
Die Arbeitslosenquote bei jungen Arbeitnehmern ist jedoch über drei Mal höher als bei der gewöhnlichen Arbeitslosenquote. Sie lag im Jahr 2016 bei 7.43% und stiegt immer noch.
3.3 Städtische Arbeitslosigkeit ist hoch
Die Arbeitslosenquote in städtischen Gebieten ist besonders hoch, verdoppelt diese Rate in ländlichen Gebieten. Die Begründung dafür ist:
Städte sind dichtbesiedelte Gebiete wegen der Urbanisation. Auf der Suche nach einer besseren Zukunft strömen immer mehr Junge in die Städte. Gut bezahlte Jobs und Ausbildungsplätze locken mehr Junge ins Zentrum. Personen im Arbeitsalter geben auf das Landleben auf, weil es so hart ist und wenig Geld bringt. Viele ziehen in die Städte, um in der exportorientierten Fertigung, in Bau und Dienstleistungen zu arbeiten. Darüber hinaus haben jüngere Generationen dem traditionellen ländlichen Lebensstil den Rücken gekehrt.
3.4„Ein Studium schütz nicht vor Arbeitslosigkeit“ /Arbeitslos nach dem Studium
Tausende vietnamesische Absolventen kann keine Jobs in ihrem gewählten Feld finden, obwohl die Arbeitslosenquote Vietnams nur 2.3 Prozent beträgt und die derzeitige Anzahl ausgebildeter Arbeitskräfte nur 20% erreicht.
Im dritten Quartal 2017, 139,000 Uniabsolventen, 104,000 Fachhochschulabsolventen und 83,000 Berufsschulabsolventen sind arbeitslos. Tausende Absolventen suchen nach der Arbeit, die geeignet für ihre Universitätsausbildung sind. Während sie auf den passenden Job warten, müssen sie einfache Jobs, die keine Abschlüsse erfordern, erledigen. Die Aushilfstätigkeiten reichen vom Wachdienst über das Motorradtaxi fahren bis hin zum Eistee auf der Straße verkaufen. Sie können aber mit diesen Jobs viel Geld verdienen – VND 15 Millionen (600 Euro)- was vielen Beamten als Traum gilt.
Es bleibt jedoch eine enorme Verschwendung von Arbeitskraft und Schulungskosten.
Zu den Hauptursachen gehören zu mangelhaft Karriereberatung, Ausbildungsqualität und Bildungseinrichtungen.
Was sind die Begründungen dafür?
Auf der einen Seite, die Unternehmen zögern, viel Geld für Arbeitnehmer mit Abschlüssen zu zahlen, die nur Theorie studieren und keine Kenntnisse in der Praxis anwenden können. An der Uni haben Studenten eine große theoretische Ausbildung erhalten. Universitäten und Hochschulen gelingen es nicht, Jugendliche auf praktische, komplexere Arbeiten vorzubereiten. Der Lehrplan von Uni und Hochschule muss überarbeitet werden.
Auf der anderen Seite, die Absolventen „haben die Nase hoch“, bewerben sich immer um gut bezahlte Jobs mit guter Arbeitsbedingungen, und sind bereit, arbeitslos zu sein wenn die Arbeit ihre Abschlüsse nicht entspricht. Viele Hochschulabsolventen müssen den Bachelor- Abschluss in eine Schublade stecken, weil Industriezone und Fabriken nur qualifizierte Fachkräfte, nicht die Bachelor-Absolventen benötigen
Aber in der Berufsschule hat man genug Grundfertigkeiten für Niedriglohn- Fließbandarbeit ausrüsten. In Azubis Lehrplan wird das Training von unpraktischen Fächern reduziert, damit sie Zeit für Praktikum verbringen können. Sie sind seltener arbeitslos.
Die Tatsache, dass Hochschulbildung keine Garantie für ihre Zukunft ist, haben die Studenten ihre Augen geöffnet und sind jetzt praktischer. Medizin studieren, Kranken- und Altenpfleger und in gewachsener Länder arbeiten wird zurzeit zum neuen Trend.
3.5 Billige, überschüssige Arbeitskräfte
Vietnam erlangt weltweit große Berühmtheit als Anlaufstelle für die Exportproduktion, vor allem aufgrund billiger Arbeitskräfte.
Aber dieser Vorteil von einem wachsenden Land sieht weniger gut aus, wenn 80% der Arbeitskräfte keine akademische Qualifikation haben, und nur 9% einen Universität Abschluss oder mehr haben. Billiger Arbeitskräfte arbeitet in Industriezonen, ist zuständig für sehr einfache „Outsourcing“ Arbeit, die keine Qualifikation braucht. Deswegen braucht man keine gute Kenntnis, um Lebensunterhalt zu verdienen. Aber der Mangel an mehr qualifizierten Arbeitskräften ist immer ein Hindernis für das Wachstum.
Gute Wettbewerbsfähigkeit wird in der nahen Zukunft nicht mehr in billigem Preis sondern der Produktivität der Arbeitskräfte liegen. Im Allgemein, die Produktivität von Vietnamesen ist relativ niedrig. Die Arbeitsproduktivität Vietnams ist nur 1/15 der von Singapur, 2/5 der von Thailand, 1/5 der von Malaysia, 1/10 der von Korea. Schlechte Gesundheitszustand/ zarte körperliche Verfassung, niedrige Ausbildungsniveau, Mitarbeiterunzufriedenheit tragen auch zu niedriger Produktivität bei. Geringes Gehalt führt zu fehlender Motivation.
Der Teufelkreis geht weiter und weiter. Unqualifizierte Arbeitskräfte führt zu geringer Produktivität. Niedrige Produktivität führt zu geringem Gehalt. Niedriges Einkommen führt zu Armut. Und arme Familie führt zu ungebildete Kinder. Ungebildete Kinder führt wieder zu unqualifizierte Arbeitskräfte…
IV. Arbeitslosigkeit verringern
Erstens, konzentriert sich die Regierung Vietnams in den nächsten Jahren auf die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des Landes durch Bildung. Die Regierung wird Branchen auswählen, die ihr Gewinne bringen, und Bildungsprogramme rund um diese Sektoren aufbauen.
Zweitens, vietnamesische Altenpfleger(innen) nach Deutschland zum Studieren und Arbeiten geschickt werden, was eine schöne Lösung für beide Deutschland und Vietnam ist.
Die Nachfrage nach Facharbeitern in Deutschland ist wegen der alternden Bevölkerung bis 2025 hoch. Etwa 6 Millionen Arbeiter werden fehlen und 2 Mil. Pflege sind benötigt. Diese Lösung kämpft gegen den Personalmangel in Deutschland sowie die Arbeitslose in Vietnam.